Fotoreportage von Insa Catherine Hagemann im Rahmen des Projektes „Hellfeld“
Sie kommen zu selten und wenn kommen sie meist zu spät. Aber die Opfer decken die Täter meist viel zu lange. Gewalt im sozialen Nahraum geschieht im Verborgenen. In allen gesellschaftlichen Schichten.
Häusliche Gewalt hat nichts mit Liebe zu tun und ist auch nicht selten in unserer Gesellschaft. 95% aller Gewalt in Beziehungen geht von den Männern aus und Schätzungen zu Folge hat jede 3. Frau bereits Gewalt in einer Partnerschaft erlebt. Öffentlich wahrgenommen wird dies jedoch kaum, nur zu weit verbreitet ist das ungeschriebene Gesetz eine Partnerschaft sei Privatsache.
Psychischer Druck oder mangelnde Sprachkenntnis erschweren die Situation, so dass nur vereinzelt die Polizei bei Gewalt gerufen wird. Wird dann der Notruf als Funkmeldung 096 an die Polizei weitergegeben ist die Situation oft unklar. Frauen jeder sozialen Schicht, jeden Alters und jeder Konfession erleben Schläge, Tritte oder sogar Vergewaltigungen bis hin zum Totschlag. Doch fast schlimmer als die sichtbaren Spuren ist der psychische Druck durch Beleidigungen, Demütigen, Erniedrigen und Drohungen denen sich die Frauen nicht oder nicht mehr zur Wehr setzen. Die Polizei kann dabei oft wenig helfen und der Partner wird häufig niemals angezeigt.