Rezension
Was als Reportage über einen Selbstmord in Las Vegas begann wurde ein sieben Jahre langer Kampf des Autors John D’ Agata mit Jim Fingal, der die Fakten der Geschichte prüfen sollte. Das Buch zeigt sehr unterhaltsam was passiert, wenn ein erfahrener Autor an einen jungen Kollegen gerät, der noch nicht akzeptiert hat, dass man sich eine gute Geschichte eben nicht durch zu viel Genauigkeit kaputt recherchieren sollte, wie viele alte Hasen des Gewerbes glauben. Der Dialog der beiden über die Details des Artikels offenbart wie Journalismus funktioniert, wie fließend die Grenze zwischen Tatsachen und Vermutungen verläuft und warum man den Unterschied zwischen beiden eben doch kennen sollte.
Das kurze Leben der Fakten, John D’ Agata und Jim Fingal, übersetzt aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn, 176 Seiten, ISBN 978-3-446-24138-1, http://www.hanser-literaturverlage.de